Tricktechnisch ist dieser Effekt zwar bereits bekannt, aber die Aufbereitung, die Präsentation und Rahmengeschichte machen hier aus einem „Kartentrick“ ein emotions-beladenes, berührendes Erlebnis, dem sich in zahlreichen Vorführungen nicht einmal Zauberkollegen entziehen konnten.
Die Geschichte beginnt am 1. August 1914, als Kaiser Wilhelm II. im Reichstag die Mobilmachung bekannt gibt. Als ein gutes halbes Jahr später meinem Großvater die Einberufung nach Russland zugestellt wird, schickt ihn meine Großmutter zu der alten Frau am Rande des Dorfes, der besondere Fähigkeiten nachgesagt werden…
Es geht um ein Kästchen, zwei Kartenspiele und einen Brief. Ein Zuschauer taucht in die Zeit ein, übernimmt die Rolle des gerade Einberufenen, wählt ein Kartenspiel, nimmt es selbst aus dem Etui und mischt es. Dann blättert er Karte für Karte bildoben auf den Tisch und stoppt, wann immer er will. Die Karte, bei der er stoppt, steht für das Ende seines Tuns und somit seines Lebens. Ihr Wert beschreibt den Weg dorthin.
Nach dieser Erklärung nimmt er das zweite Spiel, deckt auch dieses Karte für Karte auf und zählt mit bis zu den Karten seines Wertes, um festzustellen, wie viele Stunden, Tage, Monate und Jahre ihm noch bleiben. Bei jedem Auftauchens „seines“ Wertes wechselt das Zählen von einer Zeitspanne zur nächsten, endet aber sofort, wenn es „seine“ Karte ist, die aufgedeckt wird. Doch die taucht nicht auf. Er zählt bis zur letzten Karte des Spiels und das ist die 51te. Seine Karte fehlt.
Der Brief auf dem Tisch erklärt, warum: „Mors certa – hora incerta“ (Der Tod ist gewiss, die Stunde ungewiss). Er wird sterben, aber wann, das kann niemand, auch eine Wahrsagerin nicht sagen.
Der eigentliche Effekt ist mit dem Vorlesen des Briefes zu Ende, aber die Geschichte kann noch etwas weiter gehen, denn mein Großvater kehrte aus Russland zurück und starb erst viele Jahre später im Krankenhaus. Als eine Schwester seinen Nachttisch ausräumte (der Zuschauer übernimmt ihre Rolle) fand sie in der Schublade eine Spielkarte…. die verschwundene – von Zuschauer frei gewählte – Karte aus dem 2. Spiel.
Für diese perfekte Präsentation braucht man ein entsprechendes Kästchen. Solche Kästchen sind nicht teuer und im Internet (ebay) in vielen Variationen leicht zu finden. Aber auch ohne Kästchen nur mit dem Brief ist die Routine vorführbar.
Alles andere liefern wir:
Deutschsprachige Broschüre, Format A5, 24 Seiten, einen antikisierten Briefumschlag mit Blankobrief und die zwei speziell zusammengestellten Kartenspiele: Das „antike“ Spiel ist hergestellt aus Bicycle Poker Expert Green Karten, das „Gegenwartsspiel“ aus regulären Bicycle Poker Karten mit rotem Rücken.